Essstörungen sind ernsthafte psychische Erkrankungen, die das Essverhalten und das Verhältnis zum eigenen Körper beeinflussen. Häufig sind Essstörungen durch ein gestörtes Essverhalten und eine übermäßige Beschäftigung mit dem Gewicht und der Körperform gekennzeichnet. Die Prävalenz von Essstörungen nimmt weltweit zu, was durch die Corona-Pandemie begünstigt wurde. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) müssen Essstörungen behandelt werden, da sie ernsthafte gesundheitliche Folgen haben können.
Inhaltsverzeichnis
Formen von Essstörungen
Es gibt verschiedene Formen von Essstörungen, darunter:
• Anorexia Nervosa (Magersucht): Diese Störung ist durch einen extremen Gewichtsverlust gekennzeichnet, der durch eine selbstauferlegte Diät herbeigeführt wird. Magersüchtige Personen haben häufig ein verzerrtes Körperbild und streben nach Kontrolle über ihre Nahrungsaufnahme.
• Bulimia Nervosa (Bulimie): Diese Ess-Brech-Sucht ist durch wiederholte Essattacken (Binge Eating) gefolgt von Erbrechen, Fasten oder Einläufen gekennzeichnet. Die Betroffenen versuchen, die Kontrolle über ihr Essverhalten zu erlangen, indem sie kompensatorische Maßnahmen ergreifen.
• Binge-Eating-Störung: Bei dieser Störung kommt es zu wiederholten Fressattacken ohne anschließendes Erbrechen. Betroffene erleben ein Gefühl des Kontrollverlusts während der Essattacken.
• Pica-Syndrom: Diese Störung ist durch das Verlangen charakterisiert, nicht-essbare Substanzen zu konsumieren, wie zum Beispiel Erde oder Papier.
• Orthorexia Nervosa: Diese Störung beschreibt eine ungesunde Besessenheit mit gesunder Ernährung. Betroffene sind zwanghaft darauf bedacht, nur als gesund geltende Nahrungsmittel zu konsumieren.
• Mischformen: Mischformen können Symptome mehrerer Essstörungen aufweisen, wobei typische Merkmale vorliegen.
Ursachen und Risikofaktoren
Die genauen Ursachen von Essstörungen sind komplex und umfassen eine Kombination aus genetischen, biologischen, psychosozialen und umweltbedingten Faktoren. Psychosoziale Faktoren wie ein geringes Selbstwertgefühl oder eine verzerrte Körperwahrnehmung spielen oft eine Rolle. Auch gesellschaftlicher Druck und Schönheitsideale können die Entwicklung einer Essstörung begünstigen.
Erkennung und Symptome
Häufigkeit und Symptome einer Essstörung können variieren, doch der Beginn einer Essstörung ist meist im Jugendalter oder jungen Erwachsenenalter zu beobachten. Die Erkrankten zeigen oft ein gestörtes Essverhalten und Veränderungen in Gewicht und Nahrungsaufnahme.
• Symptom: Ein typisches Symptom ist der Übergang von normalen zu extremen Essgewohnheiten.
• Gewichtsverlust oder Gewichtszunahme: Rasch wieder zugenommen oder viel abgenommen durch Diäten kann ein Hinweis sein.
• Körperwahrnehmung: Eine gestörte Wahrnehmung des eigenen Körpers ist häufig.
Behandlung und Prävention
Die Behandlung von Essstörungen erfolgt meist durch Psychotherapie, möglicherweise ergänzt durch Medikamente wie Antidepressiva. Prävention ist wichtig, um das Auftreten von Essstörungen zu reduzieren. Die BZgA bietet Informationsangebote zur Prävention an.
Unterstützung für Betroffene und Angehörige
Betroffene und Angehörige können von Beratungsangeboten und Unterstützung durch Expertinnen und Experten profitieren. In Deutschland gibt es zahlreiche Beratungsstellen, die Hilfe anbieten.
Fazit
Essstörungen sind chronische Erkrankungen mit schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen, wenn sie nicht behandelt werden. Die Zunahme von Essstörungen macht deutlich, dass Prävention und frühe Intervention entscheidend sind, um das Wohlbefinden der Betroffenen zu verbessern.
Für weitere Informationen zu Essstörungen können sich Interessierte an die BZgA wenden oder die Hotline unter 0221 892031 kontaktieren.
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FAQ
Q: Wie häufig sind Essstörungen?
A: Essstörungen sind in der Gesellschaft weit verbreitet. Laut der BZgA Essstörungen haben viele Menschen im Laufe ihres Lebens mit Essstörungen zu kämpfen. Die Häufigkeit variiert je nach Art der Essstörung, wobei die Anorexia nervosa und die Bulimia nervosa besonders häufig auftreten.
Q: Welche Essstörungen müssen behandelt werden?
A: Grundsätzlich sollten alle Essstörungen behandelt werden, da sie ernsthafte gesundheitliche Risiken bergen. Dazu gehören Anorexia nervosa, Bulimia nervosa, Binge-Eating-Störung und Mischformen. Eine professionelle Behandlung durch Beraterinnen und Berater ist wichtig, um die Kontrolle wiederzuerlangen.
Q: Welche Faktoren können Essstörungen begünstigen?
A: Essstörungen können durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden. Dazu zählen genetische Veranlagungen, psychische Probleme, gesellschaftlicher Druck und persönliche Erlebnisse. Auch die Pandemie hat bei vielen Menschen zu einer Verstärkung von Essstörungen geführt, da zusätzliche Stressfaktoren hinzukommen.
Q: Welche sind die einzelnen Krankheitsbilder der Essstörungen?
A: Die häufigsten Krankheitsbilder der Essstörungen sind Anorexia nervosa, Bulimia nervosa, Binge-Eating-Störung und Mischformen. Jedes dieser Krankheitsbilder hat spezifische Symptome und benötigt eine individuelle Behandlung.
Q: Was passiert, wenn Essstörungen nicht behandelt werden?
A: Unbehandelte Essstörungen können zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen, wie z.B. Untergewicht, Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und psychischen Störungen. Es ist wichtig, frühzeitig Beratungsangebote in Anspruch zu nehmen, um langfristige Schäden zu vermeiden.
Q: Wie erkennen Betroffene, dass eine Essstörung beginnt?
A: Eine Essstörung beginnt Oft schleichend, können Essstörungen ernsthaft krank machen. Warnzeichen können ein ständiger Gedanke an Nahrungsmittel, eine krankhafte Kontrolle beim Essen oder ein zwanghaftes Verhalten sein. Wenn Sättigung und Hunger nicht mehr richtig wahrgenommen werden, sollten die Betroffenen sich Hilfe suchen.
Q: Kann Ess-Sucht zu Adipositas führen?
A: Ja, Ess-Sucht kann zu Adipositas führen, da die Betroffenen oft die Kontrolle mehr über ihre Nahrungsaufnahme verlieren. Eine Binge-Eating-Störung und Mischformen können dazu führen, dass die Betroffenen viel zunehmen.
Q: Wie können Beratungsangebote helfen?
A: Beratungsangebote können den Betroffenen helfen, die Ursachen ihrer Essstörung zu verstehen und Strategien zur Bewältigung zu entwickeln. Beraterinnen und Berater bieten Unterstützung, um die Kontrolle über das Essverhalten zurückzugewinnen und gesundheitsfördernde Gewohnheiten zu etablieren.
Q: Welche Rolle spielt die BZgA Essstörungen bei der Aufklärung?
A: Die BZgA Essstörungen bietet ein umfangreiches Informationsangebot zu Essstörungen. Sie klärt über die verschiedenen Krankheitsbilder auf und stellt Ressourcen für Betroffene und Angehörige bereit. Die BZgA unterstützt auch Präventionsmaßnahmen und fördert das öffentliche Bewusstsein für das Thema.
Für weiterführende Informationen steht Ihnen ebenfalls die Webseite des Bundesministeriums für Gesundheit zur Verfügung.