Arbeit lohnt nicht – Mein Paradies Deutschland

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Ein Leben im Rombergpark: Die Erfahrungen eines Obdachlosen
Im Herzen von Dortmund, im Rombergpark, hat Christian sein ganz persönliches Paradies gefunden. Hier verbringt er seine Tage mit verschiedenen Aktivitäten, die ihm helfen, die Herausforderungen des Lebens auf der Straße zu bewältigen. In diesem Artikel teilen wir seine Erfahrungen, seine Gedanken über Arbeit und seine Perspektive auf das Leben als Obdachloser.

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Ein Ort der Ruhe und Entspannung

Der Rombergpark bietet Christian einen Rückzugsort, wo er sich ausruhen, Musik hören und die Natur beobachten kann. Er beschreibt seine Zeit hier als eine Möglichkeit, die Seele baumeln zu lassen und die Schönheit der Umgebung zu genießen.
Mit einem Rekord von vierzehn Stunden im Park zeigt Christian, wie sehr er diesen Ort schätzt. Er verbringt die meiste Zeit zwischen fünf und acht Stunden täglich hier, sammelnd Flaschen und genießt die Ruhe und Abgeschiedenheit des Parks.
30 Jahre arbeitslos

Inhaltsverzeichnis

Ein bemerkenswertes Jubiläum

Im vergangenen Jahr feierte Christian gleich drei Jubiläen, die für ihn von großer Bedeutung sind:
  • Dreißig Jahre ohne Arbeit: Christian betont, dass sich Arbeit in Deutschland nicht lohnt. Sein erstes Gehalt von 4.000 D-Mark im Jahr 1991 war nicht einmal genug, um in teuren Städten wie München zu überleben.
  • Fünfzehn Jahre ohne Lebensmittelkosten: Christian hat seit 15 Jahren keinen Cent für Nahrungsmittel ausgegeben. Er lebt von Lebensmitteln, die er in den Mülltonnen der Supermärkte findet, und beschreibt dies als luxuriös.
  • Zwölf Jahre Schwarzfahren: Aufgrund der Abschleppung seines Autos von der Stadt Dortmund fährt Christian seit zwölf Jahren schwarz, was er als notwendige Entscheidung in dieser „Bananenrepublik“ sieht.
Bus und Bahn schwarzfahren

Das Leben auf der Straße und die Herausforderungen

Christian lebt derzeit im Obdachlosenheim an der Unionstraße. Obwohl es sauber ist, gibt es viele Herausforderungen. Er erwähnt, dass er sich um seine persönlichen Gegenstände sorgen muss, da es keine Möglichkeit gibt, die Türen abzuschließen, und Diebstähle häufig vorkommen.
Er beschreibt, wie frustrierend es ist, wenn persönliche Dinge wie Duschgel oder Joghurt gestohlen werden, während er kurz weg ist. Diese Unsicherheit trägt zu den Schwierigkeiten des Lebens in einem Obdachlosenheim bei.

Die Verfügbarkeit von Nahrung und Unterstützung

Trotz der Herausforderungen findet Christian immer noch Wege, um zu essen und Unterstützung zu erhalten. Er erwähnt Suppenküchen und Hygienezentren, die ihm helfen, an Kleidung und Nahrungsmitteln zu kommen. Er lobt die Mitarbeiter dieser Einrichtungen für ihre Unterstützung und den freundlichen Umgang.
Christian sagt, dass es in Dortmund genügend Möglichkeiten gibt, um nicht zu hungern, solange man weiß, wo man hin muss. Er ist dankbar für die Unterstützung, die er erhält, und ermutigt andere, die Einrichtungen zu nutzen.
Botanischer Garten Rombergpark Dortmund

Ein Tagesablauf im Obdachlosenheim

Christians Tagesablauf beginnt früh am Morgen. Um sieben Uhr werden die Bewohner des Obdachlosenheims geweckt, und um acht Uhr müssen sie das Haus verlassen, damit es gereinigt werden kann. Er äußert den Wunsch, dass die Check-out-Zeit später sein könnte.
Nach dem Frühstück geht Christian oft zur Diakonie, um seine Post abzuholen, Telefonate zu führen oder einfach nur abzuhängen. Der Park ist ein wichtiger Teil seines Tages, wo er Zeit mit den Tieren verbringen kann, die er füttert.

Die Herausforderungen der sozialen Interaktion

Christian spricht auch über die soziale Isolation, die viele Obdachlose erleben. Er bemerkt, dass viele Menschen beschäftigt sind, arbeiten oder lernen, und dass es schwierig ist, jemanden zu finden, der Zeit für soziale Aktivitäten hat. Dies verstärkt das Gefühl der Einsamkeit.
Er wünscht sich, dass mehr Menschen Interesse an kulturellen Veranstaltungen zeigen würden, die oft kostenlos sind. Christian ist ein Fan von klassischer Musik und Natur und würde gerne jemanden finden, der seine Interessen teilt.
Obdachlosenheim Dortmund

Ein Aufruf zur Gemeinschaft

Christian lädt die Menschen ein, ihn im Park zu besuchen und mit ihm zu sprechen. Er betont, dass es nicht nur um materielle Dinge geht, sondern um echte Verbindungen und gemeinsame Interessen. Seine Offenheit und der Wunsch nach Gemeinschaft sind inspirierend.
Er schließt mit den Worten, dass es nicht nur um das Aussehen oder den Besitz von Reichtum geht, sondern darum, sich auf menschlicher Ebene zu verbinden.
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