Heroin (Diamorphin)

Heroin konsumieren
Der Mohn ist die natürliche Herkunftspflanze des Heroins. Heroin (Fachlich: Diamorphin / Diacetylmorphin) ensteht durch das verarbeiten von Opium die aus der unreifen Samenkapseln in Form von Milchsaft gewonnen wird. Im Saft enthalten sind mehr als 30 verschiedene Alkaloide, neben Morphin und Codein. Diese natürlichen Inhaltsstoffe werden als Opiate bezeichnet. Mittels einer chemischen Prozedur wird daraus Heroin gewonnen. Deshalb spricht man von halbsynthetisch.
Afghanistan beherrscht mit einem Anteil von 80% die weltweite Opiumproduktion, wobei auch andere Länder wie Myanmar, Laos, Pakistan, Mexiko und Kolumbien daran beteiligt sind. Auf dem illegalen Markt wird es in Form von weißem, cremefarbenem, grauem oder bräunlichem Pulver gehandelt.

Inhaltsverzecihnis

Der Schlafmohn birgt Morphium und diverse Alkaloide in all seinen Bestandteilen, wobei der Milchsaft besonders reich an diesen Substanzen ist.

Wie wirkt Heroin?

Heroin entfaltet eine beruhigende und schmerzlindernde Wirkung, begleitet von einem sofortigen Gefühl der Euphorie. Heroinabhängigkeit zeigt sich darin, dass bei Betroffenen negative Emotionen wie Angst, Unlust, Leere sowie Probleme und Belastungen unter dem Einfluss der Substanz spürbar abgemildert oder sogar vollständig ausgeblendet werden. Es ensteht ein Gefühl der Geborgenheit.

Wie wird Heroin konsumiert?

Es gibt verschiedene Konsumformen von Heroin. Die intravenöse Anwendung, also das Spritzen, birgt das größte Risiko, da eine Überdosierung leicht eintreten kann. Dies ist eine weit verbreitete Konsummethode. Eine alternative Form ist das Rauchen von Heroin, auch als „Blech rauchen“ in der Szene bekannt. Dabei wird das Heroin auf Alufolie erhitzt und inhaliert. Darüber hinaus wird es gelegentlich nasal aufgenommen oder oral eingenommen. Jede Konsumform birgt spezifische Risiken und Auswirkungen auf den Organismus. Aufgrund des extrem hohen Suchtpotenzials und einer zügigen Entwicklung der Toleranz wechseln viele Konsumenten nach anfänglichem Schnupfen oder Rauchen dazu, sich das Heroin intravenös zu injizieren. Dies geschieht, da sie von dieser Methode die intensivste Wirkung erwarten.

Anna und Bud konsumieren beide Heroin. Sie gewähren uns einige Einblicke in ihre Sucht. Weitere Videos findest du in der Kategorie Videos.

Wie lange hält die Wirkung von Heroin an?

Die Dauer eines Heroinrausches variiert je nach Konsummethode und Qualität des Heroins. Bei intravenöser Zufuhr tritt die Wirkung fast sofort ein, wohingegen das Rauchen oder Schnupfen des Stoffes einige Minuten bis zum Wirkeintritt benötigt. Abhängig von der eingenommenen Menge und der Reinheit des Heroins kann der Rausch 2 bis 5 Stunden anhalten.

Probleme und Folgen bei Hero­in­ab­hän­gig­keit

Heroinabhängigkeit führt rasch zu einer starken Bindung. Die körperlichen, psychischen und sozialen Auswirkungen dieser Sucht sind drastisch spürbar. Insbesondere die Beimischungen, mit denen Heroin gestreckt wird, verursachen schwerwiegende Folgen. Die Reinheit des Straßenheroins schwankt typischerweise zwischen 5 und 20 Prozent. Häufige Streckmittel sind: Paracetamol, Koffein, Milchpulver, Ascorbinsäure, Mehl, Mannit, Talkum und Farbstoff. Darüber hinaus werden auch zahlreiche andere Substanzen als Streckmittel eingesetzt.
Heroinabhängigkeit bedeutet nicht nur, unter der Sucht zu leiden, sondern es bringt erhebliche gesundheitliche Körperliche Probleme mit sich. Es tritt eine körperliche Degeneration ein. Dazu gehören Leberschäden, Magen-Darm-Beschwerden, Zahnverlust, Lungenerkrankungen, HIV (durch gemeinsames Spritzbesteck), Blutvergiftung, Venenschäden und Entzündungen, beispielsweise an der Einstichstelle.
Heroin konsumieren

Anzeichen der Heroinabhängigkeit

Die Anzeichen einer Heroinabhängigkeit sind vielfältig und individuell unterschiedlich, sowohl physisch als auch psychisch. Physische Symptome können Gewichtsverlust, Blässe der Haut, Narben aufgrund von Injektionen und Vernachlässigung persönlicher Hygienemaßnahmen umfassen. Psychisch können Veränderungen im Verhalten auftreten, Hobbys werden vernachlässigt, und es kommt zum Verlust sozialer Kontakte.

Entzugserscheinungen

Das Absetzen von einer Heroinabhängigkeit führt zu sehr unangenehmen Entzugserscheinungen. Die ersten Entzugssymptome treten schon wenige Stunden nach dem Absetzen ein. Dazu gehören Symptome wie Fieber, Muskel- und Knochenschmerzen, Zittern, Schwitzen, Magen-Darm-Beschwerden, Bluthochdruck, laufende Nase, Niesen und Gähnen. All dem gesellen sich psychosomatische Zustände wie Schlaflosigkeit, Unruhe und Angstzustände hinzu.

Weitere Videos

Rechtlicher Status von Heroin

Heroin wird ausschließlich in Großbritannien und in der Schweiz legal produziert. Ein Teil wird nach Deutschland geliefert, und seit 2010 ist die Vergabe von medizinischem Heroin (Diamorphin), unter strengen Auflagen an schwerstabhängige Patienten erlaubt. Ziel dieser kontrollierten Abgabe ist es, negative Folgen der Sucht wie Beschaffungskriminalität und gesundheitsgefährdenden Konsum zu verringern. Ärzte betrachten diese Behandlung als Möglichkeit, das Leben der Patienten zu stabilisieren, wenn herkömmliche Therapien wie die Substitution mit Methadon nicht greifen. Die Kosten für die heroin-gestützte Therapie übernehmen die Krankenkassen.

Für weiterführende Informationen steht Ihnen ebenfalls die Webseite der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen zur Verfügung.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner