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Leben zwischen Strich und Drogensucht
In der Dortmunder Nordstadt lebt Sabine, eine 42-jährige Frau, die seit Jahren mit Obdachlosigkeit und Drogenabhängigkeit kämpft. Ihr Leben ist geprägt von Herausforderungen, die viele nicht nachvollziehen können. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick auf ihre Erfahrungen und die Realität, mit der sie konfrontiert ist.
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Einblick in Sabines Leben
Sabine hat seit anderthalb Jahren wieder in Dortmund gelebt, nachdem sie zuvor sieben Jahre abwesend war. Ihre Obdachlosigkeit ist eng mit ihrer Drogenabhängigkeit verbunden. Die Drogen haben sie in eine Spirale der Abhängigkeit und des Leidens gezogen, aus der sie nur schwer herauskommt. Sie beschreibt, dass Drogenabhängigkeit oft zu einem Teufelskreis führt, aus dem man nur schwer entkommen kann.

Der Weg zur Drogenabhängigkeit
Sabine erzählt, dass sie seit 17 Jahren Drogen konsumiert, mit Unterbrechungen. Der Einstieg in die Drogenwelt geschah durch Freundschaften und Neugier. Sie wollte einfach ausprobieren, ohne die Konsequenzen zu verstehen. Die Drogen, die sie konsumiert, sind vor allem Heroin und Kokain, oft spritzt sie sich diese auch selbst.
Sie erinnert sich daran, dass sie nie in einer Klinik war, um sich behandeln zu lassen. Stattdessen hat sie sich immer wieder durchgeschlagen, auch wenn das bedeutete, in kaltem Entzug zu sein. Ihr Alltag dreht sich hauptsächlich um die Beschaffung von Drogen und dem Geld, das sie dafür benötigt.

Der tägliche Kampf um Geld und Sicherheit
Um Geld für Drogen zu beschaffen, greift Sabine oft zu illegalen Mitteln, was sie als „Beschaffungskriminalität“ bezeichnet. Sie hat auch schon Zeit im Gefängnis verbracht, weil sie Geldstrafen nicht bezahlen konnte. Diese illegalen Aktivitäten sind riskant, und sie muss ständig aufpassen, da die Polizei häufig präsent ist.
Wenn sie auf der Straße ist, hat sie Angst vor Übergriffen. Sabine erzählt von ihren Erfahrungen, wie sie schon überfallen wurde und sogar mit einer Bierflasche am Kopf geschlagen wurde. Trotz der Gefahren hat sie sich an diese Lebensweise gewöhnt und beschreibt es als „eine Rolle, die sie spielt“.

Familie und soziale Kontakte
Obwohl Sabine Kontakt zu ihrer Familie hat, ist dieser oft sporadisch. Ihre Schwester lebt in Dortmund, während ihre Mutter und ihr Bruder in einer anderen Stadt wohnen. Ihre Tochter lebt ebenfalls in Dortmund. Sabine berichtet, dass ihre Familie Bescheid weiß über ihre Situation, aber sie können ihr nicht helfen. Sie hat gelernt, dass sie sich selbst helfen muss.
Gesundheitliche Auswirkungen der Drogenabhängigkeit
Gesundheitlich ist Sabine im Großen und Ganzen stabil, auch wenn sie keine Anzeichen von Drogenmissbrauch zeigt. Sie hat keine akuten gesundheitlichen Probleme, aber die langfristigen Auswirkungen ihrer Drogenabhängigkeit sind nicht zu unterschätzen. Sie hat jedoch keine richtigen Freunde, sondern nur Bekannte.

Reflexion über das Leben und die Zukunft
Auf die Frage, was sie in ihrem Leben am meisten bereut, antwortet Sabine, dass sie nichts bereut, weil es so ist, wie es ist. Sie hat sich mit ihrer Situation abgefunden, glaubt aber, dass sie irgendwann die Kurve kriegen wird. Sabine spricht darüber, dass die Drogen ihr ein Gefühl von Sicherheit geben, sie aber gleichzeitig in eine Illusion führen.
Sie beschreibt, dass das Gefühl, das die Drogen ihr geben, nicht von langer Dauer ist. Oft hält es nur eine halbe Stunde, bevor sie wieder nach dem nächsten Schuss sucht. Trotz ihrer schwierigen Lage ist sie optimistisch und glaubt daran, dass sie es schaffen kann, aus dieser Lebenssituation herauszukommen.
