Phencyclidin, auch bekannt als PCP, ist eine synthetische Substanz, die ursprünglich für den medizinischen Einsatz entwickelt wurde. Heute ist sie vor allem als illegale Droge bekannt, die im Straßenjargon oft als Angel Dust bezeichnet wird. Chemisch gehört sie zur Klasse der Arylcyclohexylamine, wie auch Ketamin und andere Phencyclidin-Derivate. Ihre Wirkung als NMDA-Antagonist macht sie sowohl pharmakologisch interessant als auch gefährlich.
Inhaltsverzeichnis
Ursprung und Entwicklung
Phencyclidin wurde 1962 von der Firma Parke-Davis entwickelt und sollte zunächst als kurz wirkendes Anästhetikum eingesetzt werden. Die Substanz zeigte jedoch erhebliche Nebenwirkungen wie Halluzinationen, Gefühl der Abspaltung und psychotische Episoden, weshalb sie in der klinischen Anwendung schnell durch Ketamin ersetzt wurde.
Das Ziel, eine sicherere Alternative zu finden, führte zur Entwicklung von Ketamin, das heute noch in der Human- und Tiermedizin verwendet wird. PCP hingegen verschwand aus dem medizinischen Gebrauch und ist seither eine illegale Droge, die in Pulver-, flüssiger Form oder als Tablette gehandelt wird.
Konsumformen und Wirkung
PCP kann auf verschiedenen Wegen konsumiert werden:
• Oral eingenommen, oft in Tablettenform oder in Lebensmitteln verarbeitet
• Geschnupft oder oral eingenommen, häufig in Pulverform
• Auf Rauchtabak gestreut und geraucht
• Intravenös oder subkutan injiziert
• In seiner flüssigen Form aufgetragen oder inhaliert
Die Wirkung tritt meist innerhalb weniger Minuten ein und hält zwischen 45 Minuten bis mehrere Stunden an. Sie ist stark dosisabhängig und umfasst:
PCP kann auf verschiedenen Wegen konsumiert werden:
• Dissoziative Zustände (z. B. Gefühl der Depersonalisation)
• Intensivierte Wahrnehmung oder Halluzinationen
• Motorische Beeinträchtigungen wie Nystagmus und Ataxie
• Psychotische Symptome wie paranoide Wahnvorstellungen
• Schmerzen werden durch die analgetische Wirkung oft maskiert (Analgesia in a variety of Anwendungen)
Pharmakologische Eigenschaften
PCP ist ein nicht-kompetitiver Antagonist am NMDA-Rezeptor (N-Methyl-D-Aspartat-Rezeptor). Es blockiert die Wirkung von Glutamat, einem wichtigen Neurotransmitter, was zu einer Störung der neuronalen Kommunikation führt. Diese Blockade betrifft besonders das limbische System und den präfrontalen Kortex, wodurch die typischen dissoziativen und halluzinogenen Effekte entstehen.
Neben seiner Wirkung auf den NMDA-Rezeptor beeinflusst PCP auch andere Systeme wie die Serotonin-Wiederaufnahme. Diese komplexe Pharmakologie unterscheidet es von ähnlichen Substanzen wie Ketamin und Phencyclidin-Derivaten.
Toxikologie und Nachweis
Die Toxizität von PCP ist hoch, insbesondere bei unsachgemäßem Gebrauch oder Überdosierung. Akute Intoxikationen können zu Atemdepression, Koma oder sogar zum Tod führen (Atemdepression und Atemstillstand). Zudem sind psychotische Episoden, Aggressivität und der Verlust der Koordinationsfähigkeit häufige Folgen des Konsums.
PCP kann durch spezifische Tests wie Immunoassays nachgewiesen werden. Diese Tests können sowohl die Substanz selbst als auch ihre Metaboliten identifizieren. Laut dem MSD Manual ist der Nachweis besonders wichtig in klinischen Notfällen oder forensischen Untersuchungen.
Gesellschaftliche Auswirkungen
PCP gehört zu den Substanzen mit hohem Missbrauchspotenzial. Trotz internationaler Kontrollen durch Organisationen wie die United Nations, bleibt der Gebrauch ein Problem, insbesondere in den USA. Die Substanz wird häufig mit anderen Drogen kombiniert, darunter Benzodiazepine oder Alkohol (siehe auch "Gebrauch von Ketaminen oder PCP").
Neben den direkten gesundheitlichen Risiken trägt PCP auch zu gesellschaftlichen Problemen bei, da Konsumenten in psychotischen Zuständen unberechenbar oder aggressiv handeln können (Betroffene können aggressiv reagieren).
Wichtige Hinweise und Quellen
Die Informationen zu PCP basieren auf wissenschaftlichen Publikationen und Nachschlagewerken wie dem MSD Manual, ScienceDirect Topics sowie Studien von McCarron et al. Diese Quellen bieten detaillierte Einblicke in die Pharmakologie, Toxikologie und die gesellschaftlichen Auswirkungen der Substanz.
Bitte beachten: Der Inhalt dieser Seite dient nur zu Informationszwecken. Für Diagnosen und Behandlungen konsultieren Sie bitte medizinisches Fachpersonal.
Videos
FAQ
Q: Was ist Phencyclidin (PCP)?
A: Phencyclidin, oft als PCP oder „Angel Dust“ bekannt, ist eine synthetische Substanz, die ursprünglich als Anästhetikum entwickelt wurde. Es gehört zur Klasse der arylcyclohexylamines und wirkt als NMDA-Rezeptorantagonist.
Q: Welche Wirkung hat Phencyclidin (PCP) auf den Körper?
A: PCP wirkt als Dissoziativum und kann Halluzinationen, veränderte Wahrnehmungen und Euphorie hervorrufen. Es kann auch zu Verwirrung, Desorientierung und psychotischen Episoden führen. Die Auswirkungen können je nach Dosis und individueller Empfindlichkeit variieren.
Q: Wie wird Phencyclidin (PCP) konsumiert?
A: PCP kann in verschiedenen Formen konsumiert werden, einschließlich als Pulver, Pille oder in flüssiger Form. Es wird oft geraucht, geschnupft oder oral eingenommen. In einigen Fällen wird es auch injiziert.
Q: Was sind die Risiken und Gefahren von PCP?
A: Die Einnahme von PCP kann zu ernsthaften gesundheitlichen Risiken führen, einschließlich psychischer Störungen, aggressivem Verhalten und körperlichen Verletzungen. Langfristiger Konsum kann zu Abhängigkeit und dauerhaften psychischen Problemen führen.
Q: Kann der Konsum von PCP zu einer Überdosierung führen?
A: Ja, eine Überdosierung von PCP kann lebensbedrohlich sein. Symptome einer Überdosierung umfassen Krampfanfälle, Koma und Atemdepression. Eine medizinische Notfallversorgung ist in solchen Fällen unerlässlich.
Q: Wie wird PCP im Körper nachgewiesen?
A: PCP kann durch verschiedene Drogentests nachgewiesen werden, einschließlich immunoassays und gaschromatographie-massenspektrometrie (GC-MS). Diese Tests können das Vorhandensein des Metaboliten von Phencyclidin im Körper bestätigen.
Q: Welche Unterschiede gibt es zwischen PCP und Ketamin?
A: PCP und Ketamin gehören beide zur Gruppe der Dissoziativa und wirken als NMDA-Rezeptorantagonisten. Während PCP oft missbräuchlich als Freizeitdroge verwendet wird, wird Ketamin in der Medizin als Anästhetikum eingesetzt. Beide Substanzen haben jedoch unterschiedliche chemische Strukturen und Wirkungsprofile.
Q: Was ist der Ursprung von PCP?
A: PCP wurde erstmals 1962 als Anästhetikum synthetisiert. Es war ursprünglich für medizinische Zwecke bestimmt, wurde jedoch aufgrund seiner unerwünschten Nebenwirkungen bald aus der klinischen Verwendung entfernt.
Q: Gibt es legale Anwendungen für Phencyclidin?
A: Derzeit gibt es keine legalen oder medizinischen Anwendungen für Phencyclidin. Aufgrund seines Missbrauchspotenzials und der schwerwiegenden Nebenwirkungen ist es als illegale Droge klassifiziert.
Für weiterführende Informationen steht Ihnen ebenfalls die Webseite der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen zur Verfügung.